White man can’t play the blues – this cliché always makes Todor Todorovic smile. For 48 years, Mr Todorovic (known simply as "Tosho") and his band, Blues Company, from Osnabrück, Germany, have brought the blues to the world. Whether in Europe, Russia, Asia or the Middle East, no journey was too long for this charismatic mastermind and exceptional musician. From the very beginning, Blues Company and Tosho really had the blues in their DNA, which meant that they were able to go on tour with American legends such as Sunnyland Slim and James Booker.
No wonder, then, that today, after 48 years, 4,500 concerts and 35 award-winning albums, no other band better represents the blues in Germany than Tosho Todorovic and his Blues Company. This band has become synonymous with contemporary blues, as Tosho never saw himself as a stickler for the traditions of the genre; from the start, he always focused on his own compositions. The success of Blues Company’s albums is not restricted to the German market, where they are among the genre’s best-selling records. No, the music of Blues Company is sold internationally and listened to all around the world. This is not only due to their skilful celebration of the blues, but also the excellent sound quality of the recordings, which you don’t have to be an audiophile to appreciate.
Another very important building block in Blues Company’s wall of fame is the longevity of its members: Guitarist and singer Mike Titré has been Tosho’s perfectly matched partner since 1980. Florian Schaube (drums) and Arnold Ogrodnik (bass) have laid down the band’s groove for over 15 years. This stable foundation of Blues Company has been complimented for some time by the ‘Fabulous BC Horns’, Uwe Nolopp (trumpet) and Volker Winck (sax), as well as by the backing singers Seda Devran and Elif Batman, also known as the ‘Soul Sistaz’.
Muddy Waters, the father of electronic blues, once sang: "All you people, you know the blues got soul!" Anyone who has ever seen Tosho and Blues Company live will know exactly what Waters means. Tosho’s vocals, his virtuosic guitar-playing, his unparalleled phrasing – everything is full of soul and has an emotional depth that makes authentic blues so unique. This is because Tosho also preaches the old blues motto: "It’s not the notes you play, but the ones you don’t. The blues requires a big soul to convey and express the enormous range of human emotions in just 12 bars of music!"
That means that no one in Germany is so brilliant and successful as the oldest blues band in the country: Blues Company. What drives Tosho Todorovic after all these years? Even more prizes and awards for the band (German Jazz Award, Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. (German Record Critics’ Award), Blues Louis)? Or himself, the holder of the Citizen’s Medal (Bürgermedaille) of the city of Osnabrück? Or, like most legendary musicians, is it simply the joy of the music and the smiling faces of the audience that drives him on? Tosho Todorovic owes so much to the blues, and he makes no secret of this: "I will never give up, but I also don’t know why. Music is my life, and my life is music. The blues has been good to me!"
The blues has been good to me – that is and will always be the motto of this tireless ambassador of the blues: "For as long as I can remember, I’ve wanted to play the blues. So I will continue to play it for as long as I can. I owe that to it, to the blues, because without it, my life wouldn’t have turned out so wonderful!"
Feb 2024
Tosho über ...
... das Leben "auf Tour" als Musiker:
"Ich bin mehr als dankbar dafür inzwischen 40 Jahre meine Musik sprich: meine eigenen Bluessongs professionell vor Publikum spielen zu dürfen, dabei einen Grossteil Europas bereist zu haben und immer noch – inzwischen 65 Jahre alt – auf der Bühne stehen zu dürfen."
"Konzerte und Tourneen in fremden Ländern waren mir immer schon sehr wichtig. Es ist ein riesengrosser Unterschied, ob man ein Land und seine Kultur als Tourist oder, durch engem Kontakt zu den Menschen, als Musiker kennenlernt!"
"Tourneen sind wie ein immerwährender Kindergeburtstag. Man ist mit den Kumpels unterwegs, lernt ständig neue Leute kennen und hat ne Menge Spass.Natürlich ist das auf Dauer auch anstrengend. Aber als "Reisender in Sachen Musik" lernt man überall zu schlafen, im Zug, im Flugzeug, im Bandbus sowiso ..."
... das Songwriting:
"Als kreativer Musiker ist man sozusagen besessen davon neue Songs zu schreiben, egal ob sie es dann auf einen Tonträger schaffen oder nicht. Das man dabei von aktuellen musikalischen Strömungen beinflusst wird, versteht sich von selbst."
"Deswegen ist es mir immer wichtig, neue Songs zu schreiben und diese Lieder nicht nur aufzunehmen und zu veröffentlichen, sondern sie auch live zu spielen. Mir ist völlig klar, dass man bei einem traditionellen Bluespublikum, besonders im Ausland, wo die Zuhörer nicht alle unsere Lieder kennen, mit der Blues-Hitparade (Sweet Home Chicago usw.) schneller und vielleicht auch "besser" ankommt. Aber: die Blues-Fraktion, also die "Beerdrinker & Hellraiser" zu begeistern, das kann auch jede lokale Bluesband! Dazu muss man nicht die Blues Company einkaufen. Das heisst aber auch, das wir in unseren Programmen hin und wieder auch einen Klassiker interpretieren. Dazu machen diese Nummern viel zuviel Spass!"
... den Blues:
"Wenn der Blues sich in den über 100 Jahren seines Bestehens nicht weiterentwickelt hätte, wenn wir also immer noch so spielen würden wie, sagen wir mal: Robert Johnson, gäbe es den Blues nicht mehr. Gleichzeitig ist es mehr als wichtig die Ursprünge dieser Musik genauestens studiert zu haben."
"Der Blues ist nicht immer traurig, das ist ein Vorurteil, denn er beschreibt mit seinen Texten alle Situationen des Lebens. Gute, wie auch schlechte. Thematisch kann es um Liebe gehen, aber auch um den Tod, um Alkohol, ums Finanzamt, um die großen oder kleinen Katastropfen des Lebens. Er kann auch, muss aber nicht – politisch sein."
... deutsche Texte:
"Blues in deutscher Sprache funktioniert nicht bei mir. Wir haben es mit eine Platte versucht und es war nicht gut! Vielleicht liegt es an meiner klassischen Gesangsausbildung oder daran das Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Irgendwie klinge ich komisch, wenn ich versuche deutsche Texte zu singen. Also lasse ich es sein!"
... den Sound der Blues Company:
"Ich höre gerne gutklingende Musik, sei es live oder vom Tonträger. Deswegen sind wir mit einer hochwertigen Beschallungsanlage nebst eigenem Tontechniker unterwegs. Mich ärgert die Tatsache, dass vor allem junge Leute zunehmend nur noch mp3 komprimierte Musik oft auch noch über kleine, schlechtklingende Kopfhörer hören. Oder was noch schlimmer ist: direkt aus den quäkenden Lautsprechern ihrer Mobiltelefone."
"Ich wollte immer, einen eigenen, möglichst erkennbaren Sound produzieren, sowohl als Sänger als auch mit der Gitarre. Meine musikalische Sozialisation ist für meine Arbeit von großer Bedeutung. Angefangen als Kind mit byzantinischer, also orthodoxer Kirchenmusik in dem von meinem Vater geleitetem Kirchenchor bis hin zu Volksmusik vom Balkan, die ich als Jugendlicher gespielt habe. Beides habe ich dann später, zuerst unbewusst und dann gezielt in meiner eigenen Art den Blues zu spielen verarbeitet."
... das Aufhören:
"Musik live zu spielen macht Spass! Deswegen gehe ich auf Sessions – auch wenn es nicht Blues ist – und spiele auch – just for fun, ohne das Ziel, damit öffentlich aufzutreten – mit Musikerkollegen. Ich mache so lange weiter, wie es die Gesundheit zulässt - B.B. ist auch da ein grosses Vorbild - und solange die Leute mich und die Band hören wollen!"